Die Försterin: Waldspaziergang mit E-Bike.
15.01.2024 | Sustainability
Sechs Förster*innen steigen um: Die Beschäftigten des Landesbetriebs Forst Brandenburg wollen herausfinden, ob E-Bikes und Cargo-Bikes von Riese & Müller den Geländewagen im Wald ersetzen können. Wir haben mit Diana Morch, Leiterin des Landeswaldreviers Briesensee, gesprochen und wollten wissen, wie sich ihr Nevo im anspruchsvollen Terrain bewährt.
Hallo Frau Morch, wie ist die E-Bike-Testphase angelaufen?
Sehr gut! Mein Revier liegt 15 Kilometer von meinem Wohnort entfernt. Diese Strecke fahre ich jetzt dreimal die Woche hin und zurück mit dem E-Bike. Dazu kommen noch die Strecken, die ich im Revier selbst, also im Wald, mit dem Rad zurücklege. Neben mir haben noch zwei weitere Revierförster*innen und eine Waldarbeitsschule E-Bikes erhalten. Ein Revierförster wurde mit dem Cargo-Bike Load ausgestattet. Das Projekt läuft über zwei Jahre. In dieser Zeit dokumentieren wir unsere Erfahrungen und Fahrten mit den E-Bikes, um das Projekt anschließend auszuwerten.
Wie bewährt sich das Nevo im Arbeitsalltag?
Ich bin wirklich begeistert, was das Rad alles schafft. Meine Ausrüstung und der Proviant passen perfekt in die Satteltaschen. Sollte der Platz mal nicht ausreichen, habe ich noch einen Anhänger. Mit dem Tagfahrlicht bin ich im schattigen Wald immer gut zu sehen. Die Bauweise ist robust und die breiten Reifen bieten guten Halt im Gelände. Ich fühle mich auf dem Rad sicher. Und die Höhenmeter, die ich in meinem Revier überwinden muss, sind überhaupt kein Problem. Zudem bin ich wendiger und nehme öfter mal eine Abzweigung, die ich mit dem Auto nicht fahren könnte. Auf dem Rad fühle ich mich im Gelände unabhängiger.
Wie reagieren Passant*innen auf das E-Bike?
In meinem Revier sind viele Menschen unterwegs, für die ich jetzt besser erreichbar und ansprechbar bin. Ich schätze es sehr, dass ich mit dem E-Bike in diesen Situationen auch eine Vorbildfunktion einnehmen kann. Ich möchte den Menschen zeigen, dass man nicht überall mit dem Auto hinfahren muss, gerade im Wald. Das kann ich natürlich glaubhafter vermitteln, wenn ich selbst auch ohne Auto unterwegs bin. Die Menschen reagieren darauf in der Regel positiv und interessiert.
Wie wirkt sich das Radfahren auf Ihre Verbindung zum Wald aus?
Ich fühle mich insgesamt wirklich wohler, seit ich das Rad fahre. Ich bin zufriedener, mein Körper nimmt die zusätzliche Bewegung sehr gut an. Und im Wald bin ich auf dem Rad nicht so abgeschirmt von der Umgebung, wie im Auto. Man ist mittendrin und mehr in Kontakt mit der Natur. Ich höre mehr und bin natürlich auch schneller als zu Fuß. Vor zwei Wochen hatten wir einen Sturm im Wald. Ich musste die Schäden an den Bäumen begutachten. Mit dem E-Bike konnte ich mich gut an die betroffenen Stellen herantasten. An sehr unwegsamen Stellen hat mir die Schiebehilfe dabei geholfen.
In welchem Zustand befinden sich die Wälder denn derzeit?
Mein Revier ist typisch für Brandenburg. Hier stehen zu 90 Prozent Kiefern. Durch die Trockenheit der letzten Jahre haben wir massive Probleme. Vor allem den alten Bäumen fehlt das Wasser. Sie sind geschwächt und leiden unter der starken Sonne. Die Borkenkäfer sorgen dann u. a. dafür, dass bis zu 50 Bäume auf einmal absterben können. Deshalb wollen wir weg von der Monokultur und pflegen die von Mutter Natur kommende Laubholznaturverjüngung und ergänzen diese mit Pflanzungen. Das Ziel sind gesunde und stabile Mischbestände.
Welche Erwartungen sind an das E-Bike-Projekt geknüpft?
Die E-Bikes sind Teil des Gesundheitsmanagements unseres Arbeitgebers und sollen mir und meinen Kolleginnen und Kollegen dabei helfen, fit und aktiv zu bleiben. Zudem sind sie eine gute Lösung, um etwas für die Umwelt zu tun und ohne Abgase unterwegs zu sein. Ich bin dem Projekt gegenüber sehr positiv eingestellt und werde das E-Bike auf jeden Fall weiter nutzen. Meinen Mann habe ich damit auch schon angesteckt. (lacht) Er hat sich jetzt auch ein E-Bike gekauft und genießt es, damit unterwegs zu sein.
Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin gute Fahrt!