Kann ein Cargo-Bike das Familienauto ersetzen?
01.12.2023 | Family
Tom Babin aus Kanada wollte es genau wissen. In einem mehrwöchigen Test untersuchte er, wie sich ein Cargo-Bike im Vergleich zum Familienauto im Alltag schlägt. Was ihn dabei besonders interessierte: Wie wirkt sich der Umstieg vom Auto auf ein E-Lastenrad finanziell aus? Sein Fazit hat Tom in zwei informativen und unterhaltsamen Videos zusammengefasst.
Hallo Tom, du hast gerade das Riese & Müller Load 75 getestet. Wie hat dir das Cargo-Bike gefallen?
Es ist wahrscheinlich das beste, leichtgängigste und hochwertigste Rad, das ich je gefahren bin. Ich war anfangs etwas besorgt, dass das Fahren mit einem Cargo-Bike dieser Größe schwerfällig und schwierig sein würde, aber ich war überrascht, wie gut es sich fährt, wie leicht es sich treten lässt und wie viel Spaß ich beim Fahren hatte. Außerdem war die Transportkapazität enorm. Ich habe Lebensmittel eingekauft, sogar in einem riesigen nordamerikanischen Costco, und auch meine Kinder im Teenageralter sind abwechselnd damit gefahren. Die ganze Familie liebte das Rad.
Was mich wirklich überrascht hat, war, wie viel Spaß es macht, mit dem Load zu fahren. Ich wusste zwar, dass das Modell große Lasten transportieren kann, aber ich hatte nicht erwartet, dass es so agil, laufruhig und komfortabel sein würde. Ich habe die Fahrt so oft als "butterweich" beschrieben, dass meine Frau meinte, ich müsse ein anderes Wort finden, um es zu beschreiben! (lacht)
Du lebst in Calgary im Westen Kanadas, einer Großstadt mit rund 1,3 Millionen Einwohnern. Aber du bist auch schon in vielen anderen Ländern mit dem Rad unterwegs gewesen. Wie radelt es sich in deiner Heimatstadt im Vergleich zu anderen Städten?
Ich würde sagen, Calgary befindet sich im Anfangsstadium seiner Reise in Richtung Fahrradfreundlichkeit. Wir haben hier einige Vorteile, die uns dabei helfen: Wir haben ein großartiges System von Mehrzweck-Freizeitwegen, das seit den 1970er Jahren ausgebaut wurde, und die Stadt leistet gute Arbeit bei der Instandhaltung in unseren langen Wintern. Außerdem haben wir den Anfang eines guten Netzes von sicheren, abgegrenzten Fahrradspuren. Was wir jetzt wirklich brauchen, ist eine bessere Integration der Systeme, damit es weniger Lücken im Netz gibt und die Menschen besser in der Lage sind, auf sicheren Wegen zu ihren Zielen zu fahren. Wir sind auf einem guten Weg, aber wir haben noch viel zu tun, um das Radfahren für alle sicher zu machen.
Was müsste verbessert werden, damit mehr Menschen Fahrräder, E-Bikes oder Lastenräder in ihre tägliche Mobilität integrieren?
Calgary ist eine junge Stadt. Der größte Teil der Entwicklung fand nach den 1950er Jahren statt, so dass die Stadt nach dem Muster einer ausufernden Vorstadtbebauung mit geringer Dichte errichtet wurde, was in vielen Gemeinden zu großen Entfernungen zwischen den Zielen führt. Das war lange Zeit ein Hindernis für das Radfahren, aber ich glaube wirklich, dass E-Bikes die Lösung für dieses Problem sind, weil sie längere Strecken schneller zurücklegen können als normale Fahrräder. Was wir jetzt brauchen, sind bessere Verbindungen zwischen diesen Vororten und den städtischen Gebieten, damit die Menschen sich sicher fühlen, wenn sie mit dem E-Bike fahren, wo immer sie hinmüssen.
Ich möchte auch Riese & Müller ein großes Dankeschön für die Zusammenarbeit bei diesem Projekt aussprechen. Die fantastischen Produkte von Riese & Müller und ihr Engagement für eine Zukunft, in der die Mikromobilität ein grundlegender Bestandteil unserer Städte ist, machten deutlich, dass wir beide auf einer Wellenlänge liegen, und ich bin begeistert, wie gut dieses Projekt funktioniert hat.
Vielen Dank für das Gespräch, Tom.
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Shifter ist Tom Babin, ein preisgekrönter Autor, Journalist und Youtuber. Seine Artikel sind in The Guardian, der Los Angeles Times und der National Post erschienen und er ist der Autor des Buches "Frostbike: The Joy, Pain and Numbness of Winter Cycling". Er tritt regelmäßig in den Medien zu Themen rund um das Radfahren auf und hat vor Publikum in ganz Nordamerika und Europa gesprochen.
"Bei Shifter geht es um urbanes Radfahren, Fahrradpendeln und die Art und Weise, wie wir uns in unseren Städten fortbewegen. Das bedeutet fesselnde Geschichten über lebenswerte Städte, aktives Leben, modernes Lifestyle-Radfahren, urbanes Design und vieles mehr. Im Kern geht es uns darum, mehr Menschen dazu zu bringen, öfter aufs Rad zu steigen, weil es unser Leben, unsere Städte und unseren Planeten besser macht." Tom Babin
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