Hausbesuch mit Cargo-Bike: Jonas bewegt was.
10.06.2022 | Business
Behandlungsliege, Trainingsgewichte, Widerstandsbänder: Wenn Jonas Eiken sein Cargo-Bike belädt, kommt einiges an Ausrüstung zusammen. Der Kölner Physiotherapeut hat sich ein besonderes Behandlungskonzept ausgedacht – und damit einen Nerv getroffen.
Jonas Eiken lebt und arbeitet in Köln. Vor gut 10 Jahren zog er in die Domstadt am Rhein, um dort Physiotherapie zu studieren. Nach seinem Studium sammelte er erste Berufspraxis in einer konventionell arbeitenden Physiopraxis und merkte schnell, dass ihn diese Art zu arbeiten nicht glücklich macht.
„Die Arbeit verläuft in den meisten Praxen wie am Fließband“, sagt der 29-Jährige. „Patient*innen werden in kurzen Einheiten von 15 bis 20 Minuten behandelt und sobald der eine fertig ist, steht die nächste schon in der Tür.“ Jonas fühlte sich davon schnell ausgebrannt, es entstand der Wunsch, anders zu arbeiten, nachhaltiger und gesünder, sowohl für den Therapeuten als auch für die Patient*innen. Denn die sind für jede Behandlung oft bis zu eine Stunde unterwegs, viele mit dem Auto.
Die Idee für Veedelphysio war geboren. Mit dem Cargo-Bike zu seinen Patient*innen nach Hause zu fahren, stand dabei von Anfang an im Mittelpunkt des Konzepts: „Aufgrund langer Arbeitszeiten sind viele dankbar, dass ich zu ihnen nach Hause komme und sie sich die zusätzlichen Fahrten sparen können“, erzählt Jonas. In Köln kann er auf dem Cargo-Bike im Vergleich zum Auto bis zu 30 % Fahrzeit sparen. Denn mit dem Bike kann er so manche Abkürzung nehmen und muss nicht lange einen Parkplatz suchen. 2021 legte Jonas in seinem „Veedel“ (Kölsch für ‚Stadtviertel‘) stolze 5000 Kilometer mit dem Cargo-Bike zurück. Dadurch konnte er nach eigenen Angaben über 700 kg CO2 einsparen.
„Das Cargo-Bike ist viel wendiger als ein Auto. Auch Einkaufen geht viel, viel schneller als mit dem Auto. Und ich habe mehr Zeit zum Regenerieren. Das Autofahren produziert bei mir oft negativen Stress, während das Radfahren positive Erholung ist“, berichtet Jonas.
Abschalten und den Kopf frei kriegen
Die Fahrten zwischen den Terminen sind für Jonas willkommene und wichtige Pausen. Auf dem Bike kann er abschalten, den Körper lockern und den Kopf frei machen. Pro Tag behandelt er maximal sechs Patient*innen – eine bewusste Entscheidung, um der permanenten Beschleunigung in seinem Beruf entgegenzuwirken.
Auch die Dauer der Behandlungseinheiten weicht deutlich von denen der konventionellen Physiotherapie ab. Denn Jonas und seine beiden Mitarbeiter Fabian und Leon nehmen sich viel Zeit für ihre Patient*innen. Eine Behandlung dauert mindestens eine Stunde, dreimal so lang, wie eine durchschnittliche Physio-Einheit. Daran möchte Jonas auch nichts ändern: „Ich liebe es, langsam zu wachsen. Mehr als 30 Patientinnen und Patienten behandele ich nicht pro Woche“, sagt er.
Ein Konzept, das ankommt: „Die Menschen arbeiten extrem viel und lange, gerade hier in Köln. Das führt dazu, dass Rückenprobleme weit verbreitet sind. Auch die Lenden- und Halswirbel machen vielen Menschen Probleme. Ich behandle deshalb auch oft präventiv, um solche Degenerationserscheinungen zu verhindern. Das Radfahren mit seinen vielfältigen Bewegungen kann solchen Beschwerden übrigens wunderbar entgegenwirken“, berichtet Jonas.
Dank einer Lastenradförderung konnte Jonas zusätzlich zu seinem Riese & Müller Packster, mit dem er seit November 2020 schon über 8500 Kilometer gefahren ist, im April 2022 ein weiteres Cargo-Bike anschaffen, ein Load 60. Auf beide Bikes hat er mit Unterstützung eines lokalen Shops speziell angefertigte Cargo-Boxen montiert. Sie sind exakt auf das Equipment, das er transportieren muss, zugeschnitten. Gut 15 kg wiegt seine Ausrüstung, die in und auf der Box Platz findet. Die Behandlungsliege wird oben draufgeschnallt. Die beiden Cargo-Bikes bieten dafür optimale Plattformen mit viel Raum für kreative Transportideen.
Gerne erinnert sich Jonas an seine erste Probefahrt mit einem E-Cargo-Bike: „Das entsprach so überhaupt nicht dem anstrengenden Fahrradfahren, das ich erwartet hatte. Es war ein komplett anderes, positives Gefühl, das Spaß macht!“ Dass sein Lastenrad elektrische Unterstützung haben sollte war für ihn von Anfang an klar: „Das Cargo-Bike ist für mich kein Hobby sondern ein wichtiger Teil meines Geschäftsmodells. Die Cargo-Bikes sind nachhaltig und haben Zukunft, sie sollen zuverlässig sein und mich viele Jahre im Berufsleben begleiten und unterstützen.“
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Mit „Veedel“ bezeichnet der Kölner im Dialekt sein Viertel, den Stadtteil, in dem er zuhause ist. Und darauf beruht auch das Konzept von Physiotherapeut Jonas Eiken: Er verzichtet komplett auf eine eigene Praxis. Dafür besuchen und behandeln Jonas und seine beiden Mitarbeiter Fabian und Leon ihre Patient*innen zuhause – in deren Veedel. Ihr Equipment transportieren sie klimafreundlich mit dem Cargo-Bike. Neben klassischer Physiotherapie bietet Jonas auch Personal Training an, gibt Pilates-Kurse in größeren Unternehmen und hält Vorträge.
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